Workshop 4: Diagnostik- und Therapie der BWS und der Rippen
Leitung: Alexander Lechner (Wien)
Die Brustwirbelsäule bildet gemeinsam mit den Rippen und dem Brustbein den knöchernen Thorax.
Brustwirbelsäule ist ein anatomischer Begriff. Funktionell unterscheiden wir den thorakalen Anteil des cervikothorakalen Überganges (gehört funktionell gesehen zur HWS), die eigentliche BWS und den thorakalen Anteil des thorakolumbalen Überganges.
Die Brustwirbelsäule ist relativ bewegungsarm, aber nicht symptomarm. Die niedrige Bandscheibenhöhe und die Rippen schränken die Beweglichkeit sehr ein. Die geringste Beweglichkeit ist um Th4-Th5.
Die Hauptbewegungen sind die Ante- und die Retroflexion, sowie die Rotation - besonders in der unteren BWS.
In der BWS finden wir häufig Blockierungen – vor allem die Retroflexionsblockierungen - seltener Hypermobilitäten/Instabilitäten.
Ein Bandscheibenvorfall in diesem Wirbelsäulenabschnitt ist eine Rarität.
Die Rippen artikulieren mit zwei Wirbelkörpern und der Bandscheibe – Ausnahme 1. 11. und 12. Rippe.
Bei den Kostovertebralgelenken und den Kostotransversalgelenken handelt es sich um kleine Gelenke, welche die Brustwirbel mit den Rippen verbinden oder artikulieren. Das bedingt für die Wirbel und für den Brustkorb Halt und Stabilität.
In diesen Kostovertebral- und Kostotransversalgelenken gibt es viele Störmöglichkeiten, denn pro Vertebron gibt es 10 Gelenkflächen.
Rippenfunktionsstörungen ohne Störung der zugehörigen Wirbel sind die Ausnahme - das heißt: primär das Wirbelsäulensegment untersuchen und behandeln, da die Prävalenz der Wirbelsäule gegenüber den Rippen gegeben ist.
In diesem Workshop wird - vom Befund zur Behandlung - auf die Diagnostik der Brustwirbelsäulenfunktionsstörungen und Rippenfunktionsstörungen und deren Behandlungsmöglichkeiten (Mobilisationstechniken, Manipulationstechniken und Stabilisationstechniken) eingegangen.